Sonntag, 2. Februar 2014

"Mama, wann reiten wir endlich auf Kamelen??"

So schon seit Ankunft die immer wiederkehrende Frage meines Sohnes Bosse . Schließlich hieß es vor der Abreise in Deutschland immer "Wir ziehen in die Wüste und reiten da auf Kamelen!!" (Naja, ein bisschen schönreden wird man ja wohl dürfen;)!) Nicht ganz realitätsnah, wie der kleine Mann dann schnell feststellte..statt Wüste ein Appartement im 10ten Stock und Blick auf den Highway und statt des friedlichen Dahinschaukelns auf den Rücken eines Wüstenschiffes täglich über eine Stunde Autofahrt zum Kindergarten und zurück! Dazu diverse Trips zu IKEA und ähnlich spannenden "Ausflugszielen"! Nun will man sich als Eltern ja nicht der falschen Versprechungen bezichtigen lassen, also rückte nach fast einem Monat mehr oder weniger geduldigen Wartens seitens der Kinder nun endlich der erste richtige Wüstentrip in greifbare Nähe! Nur noch 4-3-2-1 x schlafen und es ging los! Mit dabei unser erster Besuch von lieben Freunden aus Deutschland, mit denen wir dann also von einem großen Reisebus abgeholt wurden, der uns langsam aus der Stadt heraus immer tiefer in die "echte" Wüste beförderte! Sand, immer mehr Sand und dann tatsächlich : KAMELE!! Weiße, schwarze, große, kleine..und wer hat´s´verschlafen??? Bosse!! Naja, aber der Tag war ja noch lang! Nach einer ebensolch laangen Weile kamen wir dann endlich an im Wüstencamp! Bin ja als bekennend norddeutsches Gemüt nicht so schnell zu begeistern, aber hier muss ich sagen, dass ich hingerissen war!! Lag es nun an den Heimatgefühlen beim Anblick des ganzen Sandes oder an der simplen 1000 und eine Nacht-Schönheit, der Andersartigkeit oder der Erkenntnis, jetzt wirklich an dem Platz zu sein, der noch vor Kurzem in so weiter Ferne war..Mitten in der Wüste lag nun dieses von Mauern umgebene Resort und aufgrund der geringen Gästezahl war alles angenehm still! (Naja, bis auf die Klimaanlage;)!) Es gab einen schönen Pool umgeben von gemütlichen Hängekörben, "chillige" Musik, dazu ein kleiner Willkommenstrunk, der warme Sand unter den Füßen und natürlich, um die touristische Inszenierung perfekt zu machen, zwei geschmückte Kamele vor dem Eingangstor. Hier ließe es sich ein Weilchen aushalten.
Geplant war aber nur der halbe Tag und der war vollgepackt mit allem, was das Wüstentouristenherz begehrt! Dune-Bashing, Sandboarding, Kamelreiten, abends ein Buffet mit landestypischer Musik und einer Bauchtanzeinlage (ob das nun wirklich so typisch arabisch ist, muss ich nochmal herrausfinden! Betrachtet man die hier ansässigens "locals" in ihrer traditionellen Kleidung, was sind denn dann die Bauchtänzerinnen? Stripper?)! Dune-Bashing, eine Jeeptour durch und über die Sanddünen, war das erste Erlebnis, dem ich mich aber gleich freiwillig entzogen habe. Habe schließlich ein Baby zu behüten, dessen Nackenmuskeln bekanntermaßen den Strapazen einer solchen Tour wahrscheinlicherweise nicht gewachsen sind, einen eher empfindliche Magen und ausserdem eine große Tochter, die diesen Magen geerbt hat! Den begeisterten Schilderungen aller anderen Mitreisenden nach zu urteilen, scheint sich ein solcher Trip aber durchaus zu lohnen! Während also alle anderen erwartungsvoll in die bereitstehenden Wagen zwängten, machte ich mich mit meinen beiden Mädels auf Entdeckungsreise Richtung Kamelreiten. Ida stellte sich tapfer für ein Foto vor die beiden liegenden Tiere, was der stark unterforderte Kamelführer gleich als Gelegenheit betrachtete, seinem gelangweilten Dasein ein Ende zu bereiten und uns zu einem kleinen Ritt zu überreden. Auf Lotje in der Trage vor meinen Bauch geschnallt zeigend, bekam ich nur ein gelassenes "It´s ok, it´s ok!" zu hören. Na, wenn er das sagt? Dann los, irgendwas wollen wir ja auch erleben, während die anderen durch die Dünen ballern! Ida war ein wenig hin- und hergerissen, stieg dann aber doch ganz tapfer auf den Rücken des noch liegenden Tieres.

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